|
Das Problem der geringen Auslastung
|
Die Auslastung wird beschrieben
als: Energieproduktion [kWh] in einem Betrachtungszeitraum [z. B.
Jahr], geteilt durch die installierte Leistung [kW]. Insbesondere
Windenergie und Sonnenenergie besitzen eine ziemlich geringe Auslastung.
Deshalb ist es erforderlich, die tatsächlich gemessenen Werte
zu berücksichtigen und nicht die "Traumzahlen" der
einschlägigen Industrie. So betrug im Jahre 2010 die Auslastung
der Windkraftanlagen in Deutschland lediglich 15,9% (1393 h/a) und
die der Photovoltaikanlagen 8,63% (756 h/a). Eine Auslastung von 4000
Stunden -- entsprechend 46% -- wie sie im Bericht für Offshore-Anlagen
genannt wurde, muß daher stark in Zweifel gezogen werden. Auf
dem offenen Meer gilt: Weht der Wind schwächer, wird weniger
Energie geliefert, weht der Wind zu stark, muß die Anlage ab
geregelt werden. An dieser Stelle ist es hilfreich, an den physikalischen
Zusammenhang der Leistungsänderung mit der 3. Potenz der Windgeschwindigkeit
(z. B.
doppelte Windgeschwindigkeit, 2x2x2 = 8fache Leistung oder halbe Windgeschwindigkeit
gegenüber der Auslegungsleistung nur noch etwa 12% Leistung!)
zu erinnern. Wird nun eine bestimmte Energieproduktion aus politischen
Gründen vorgegeben, ergibt sich zwangsläufig
die zu installierende Leistung durch Division mit dem tatsächlichen
(!!!) Auslastungsfaktor. Sollen die "Nord-Süd-Trassen"
wirklich nur dem Transport der Offshore-Wind-Energie in die südlichen
Transportzentren dienen, ergibt sich damit auch die gleiche geringe
Auslastung für diese Monstertrassen.
Es erscheint somit dringend erforderlich, nicht nur Investitionskosten
in ihrer absoluten Höhe anzugeben, sondern auch Transportkosten
für 1 MWh vom Windpark in der Nord- bzw. Ostsee zu einem Verbrauchsschwerpunkt
in Süddeutschland, in Abhängigkeit
der Leitungsauslastung. Nur so, läßt sich ein volkswirtschaftlich
sinnvoller Vergleich zur Errichtung von Kraftwerken in der Nähe
der Verbrauchsschwerpunkte herstellen. Ohnehin müssen Backup-Kraftwerke
in der vollen Leistung für Flauten bei Dunkelheit vorgehalten
werden, weil es auf lange Sicht keine ausreichenden Speichermöglichkeiten
zur Verfügung stehen werden. Unter diesen Voraussetzungen müßte
der Transportpreis dauerhaft deutlich unter den Brennstoffpreisen
(Kernenergie in Nachbarländern, Braunkohle) liegen, um nicht
auch noch ein betriebswirtschaftliches Problem zu schaffen bzw. die
Errichtung von neuen Kraftwerken im Grenzgebiet zu fördern.
|
Windkraft:
Auslastung in 2014 nur wenig über 16% ? |
Keine Zeit ist so erbärmlich,
daß man nicht wieder ehrlich werden könnte.
William Shakespeare
|
|